9. Arenal

Montag, 30.07.2007 bis Dienstag, 31.07.2007

Es ging weiter! Nächstes Ziel war der Arenal - einer der aktivsten Vulkane der Welt. Ständig spuckt er Gesteinsbrocken aus, die bis zu 7,50 m Durchmesser haben.

Die Fahrt führte zurück auf der Panamericana bis Canas. Dort zweigt eine Straße zum Arenalsee ab. 

Bei Liberia.

Über dem Arenalsee hingen dicke Wolken. Vom Vulkan war nichts, rein gar nichts zu sehen.

dto.

So hatten wir keine Eile und nutzten die Zeit zu einem kleinen Kaffee-Einkauf in einem hübschen kleinen Kaffee-Shop.

So schön verpackt kann man nicht widerstehen....

...und dieses schöne Bild hätte ich auch am liebsten mitgenommen.

Das sind übrigens die Schalen von Macadamia - Nüssen.

Wir nähern uns dem Vulkan, der inmitten eines dichten Regenwaldes liegt. 

Unterwegs noch ein Rostbauchguan  (Crested Guan)  (Penelope purpurascens)

dto.

dto.

Am liebsten würden wir den Arenal so sehen....

...aber den Gefallen tut er uns nicht. Immer noch verbirgt  sich der 1633 m hohe Gipfel gegen 14:00 hinter dicken Wolken.

Unsere Unterkunft war im El Silencio del Campo - in sehr schicken Bungalows....

...direkt nebenan war nur leider eine Großbaustelle. Wir waren allerdings oft unterwegs und die Eigentümer haben sich sehr große Mühe gegeben, dieses Manko wett zu machen. Die Kids waren aber schon etwas enttäuscht, dass sie den pool nicht so nutzen konnten, wie sie das gerne getan hätten.

Wir beschlossen, noch etwas zu unternehmen und entschieden uns für eine Tour zu den " Hanging Bridges "

Auf einer Länge von 3,1 km werden neben vielen kleinen Brücken  6 bis zu 92 m lange Hängebrücken in bis zu 60 m Höhe überquert.

Immer faszinierend: Ein Blick in die Baumwipfel  -  von unten....

...oder von oben!

In der oberen Bildmitte eine der großen Hängebrücken.

Und wieder ein Blick nach oben...

....überall sieht man Epiphyten...

und große Farne

Ein ganz faszinierender Baum ist die Wanderpalme   (Socratea exorrhiza), die ihren Standort in Richtung Licht dadurch verändert, dass sie Stelzwurzeln in Richtung des Lichts ausbildet, während andere auf der Schattenseite abfaulen.

Palmfrüchte

.....jetzt geht es über die obere große Hängebrücke....

....und hier kann man die untere Hängebrücke im unteren rechten Bilddrittel erkennen.

Stachytarpheta mutabilis  (Familie: Verbenaceae)    (?????) 

dto.

Blattschneideameisen - Mehr als 12.000 Ameisenarten sind bekannt, insgesamt schätzt man jedoch, gibt es mindestens 20.000 Arten weltweit. Zu den faszinierendsten gehören sicher die Blattschneideameisen!

Innerhalb einer Blattschneideameisen - Kolonie gibt es verschiedene "Kasten" entsprechend den unterschiedlichen Aufgaben innerhalb des Ameisenstaates:

Eine Königin wird bis zu 15 Jahre alt und legt bis zu 15 Millionen Eier.

Auf den Blättern der Trägerameisen reiten sog. "Bodyguards" mit, die dem Schutz der Trägerameisen diesen. Sie schützen diese vor feindlichen Angriffen von Buckelfliegen, die ihre Eier - wenn sie nicht gehindert werden - in die Köpfe der Trägerameisen ablegen.

Die Ameisen stellen mittels der Blätter einen Nährboden her, auf dem ein spezieller Pilz angebaut wird, der den Ameisen als Nahrungsgrundlage dient. Dieser Pilz kommt ausschließlich in den Nestern der Blattschneiderameisen vor. Das bedeutet, wenn eine neue Königin ein eigenes Nest gründen will, nimmt sie etwas von dem Pilz mit.

Der Pilzanbau erfolgt über eine fein abgestimmte Fließbandkolonne, in der jeder Produktionsschritt von einer speziellen Ameisenkaste ausgeführt wird. 

Es gibt sogar eine eigene "Müllabfuhr" die ausgelaugte Blattreste, tote Ameisen oder abgestorbenes Pilzgeflecht entsorgen.  Die Müllhalden wimmeln entsprechend auch von Ungeziefer, so dass die Lebenserwartung einer "Müllarbeiterameise" nur halb so groß ist wie die der anderen Ameisen. 

Eine Flucht von den Müllhalden wird jedoch von "Wachen" verhindert. Im Bedarfsfall werden "Müllarbeiter" sogar von diesen getötet.

Lange war unklar, wie es den Ameisen gelingt, die Pilzgärten von fremden Schadpilzen freizuhalten. Die amerikanische Wissenschaftlerin Cameron Curie entdeckte schließlich, dass dies mittels Bakterien geschieht, die in der Medizin auch  für die Produktion von Antibiotika genutzt werden. Diese Bakterien werden in winzigen Körpertaschen der Ameisen beherbergt und von diesen mit einem speziellen Sekret ernährt.  (Informationen aus: Simone Einzmann: Die stille Prozession; Frankfurter Rundschau vom 27.11.2007)

Weitere spannende Berichte:

http://de.wikipedia.org/wiki/Blattschneiderameisen

www.blattschneideameisen.de

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21727/1.html

 

Der Pilz, den die Ameisen auf dem Substrat züchten gibt es wohl nur in den Blattschneiderameisen - Nestern.

Am nächsten Morgen hüllte sich der Arenal bei sonst nahezu wolkenlosem Himmel in eine dichte Wolken-Mütze.

Der blaue Himmel gibt den Baumriesen mit seinen Flechten und Epiphyten einen regelrechten Zauber....

dto.

Diese Hausente hat ein bisschen Ähnlichkeit mit einer Moschusente (Muscovy Duck).

dto.

dto.

Rotschulterstärling  (Red  -  winged  Blackbird)  (Agelaius  phoeniceus)

dto. Weibchen

dto.

Gelbstirn - Blatthühnchen  (Northern Jacana)  (Jacana spinosa)  mit Jungen....

....die sich bei Gefahr unter dem Altvogel verstecken.

Noch ein Foto der Jungvögel.

dto.

Interessant íst das Abwehrverhalten des Altvogels. Drohend stellt er die Flügel auf, sodass gelbe Dornenartige Spitzen gefährlich hervortreten.

dto.

Zwar sind noch Junge da, dem Paarungsverhalten tut das aber wohl keinen Abbruch.

 

Grünfischer  (Green Kingfisher  /  Chloroceryle americana)

Brillenpfäffchen  (Weibchen) (Variable Seedeater  - Pacific Race: female)  (Sporophila aurita)

Der "Nationalvogel" Costa Ricas: Gilb- / Schlichtdrossel   (Clay - colored Robin)  (Turdus grayi)

Antillentrupial  (Black - cowled Oriole)  (Icterus dominicensis)

dto.

Schwarzkappensaltator  (Black - headed Saltator)  (Saltator atriceps)

Grausaltator  (Grayish Saltator)  (Saltator coerulescens)

Bischofs- / Blautangare  (Blue - gray  Tanager)  (Thraupis episcopus)

dto.

Palmentangare  (Palm Tanager)  (Thraupis palmarum)

Türkisnaschvogel (männl. Jungvogel)  (Red - legged Honeycreeper - juv. male)  (Cyanerpes cyaneus)

dto. - hier kann man sehr schön sehen, wie der Vogel beginnt ins adulte Kleid zu mausern. Bei den Armdecken ist die für das Männchen typische Blaufärbung bereits erkennbar.

Epidendrum radicans

dto.

Ein Besuch des erst 1991 gegründeten Nationalparks! Hier kommt man zu dem Lavafluss von 1992.

Zunächst führt der Weg durch einen dunklen Regenwald....

...mit interessanten Stelzwurzlern....

....mit etwas Glück findet man eine  (Gelbe)  Lanzenotter   (Eyelash Palm Pitviper)   (Bothriechis schlegelii)

Zikade

Schließlich gelangt man zu dem Lavafluss von 1992 - dem letzten größeren Ausbruch des Arenal

 

Auf diesem Foto kann man erkennen, dass ständig Gesteinsbrocken ausgespuckt werden und den Berg herunterrollen.

Vis á Vis vom Vulkan: Der Arenal-see (Blickrichtung: Westen!

dto.

Schaut man gen Süden, fällt der Blick auf die Cordillera de Tilaran - d.h. hinter dieser Bergkette liegt direkt der Nationalpark Monteverde!

Rotschulterstärling  (Red  -  winged  Blackbird)  (Agelaius  phoeniceus)

dto.

dto. fütternd

dto.

Grün- oder Mangrovenreiher   (Green Heron)   (Butorides striatus virescens)

dto.

dto.

Montezuma - Stirnvogel  (Montezuma Oropendola)  (Psarocollus montezuma)

Infos

dto.

dto. - Hier bei seinen typischen Pendelbewegungen während er ruft.

dto.

Schwarzkopf - Spateltyrann (Black - headed Tody Flycatcher)  (Todirostrum nigiceps)

Südliche Rauhflügelschwalbe  (Southern Rough-winged Swallow)  (Stelgedopteryx ruficollis)

Rotrückentaube  (Pale - vented Pigeon)  (Columba cayennensis)

Tovisittich  (Orange - chinned Parakeet)  (Brotogeris jugularis)

Am späten Nachmittag zeigt sich der Arenal dann doch noch einmal nahezu Wolkenfrei.

abschließend zwei Fotos vom Gipfel

Abends waren aber wieder dichte Wolken da, sodass uns ein nächtliches Schauspiel mit dem Auswurf rotglühender Lava versagt blieb.

 

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