MAROKKO

27.September – 11.Oktober 2002

Reiseteilnehmer: Karl-Heinz Graß                                     Holger Froschhäuser

                          Renate Radloff-Graß                              Edith Thissen

                          Philipp Graß                                        Lukas Thissen

Von Uwe Streese Browa und Jan Streese hatten wir eine fantastische Reisebeschreibung erhalten, wo die beobachteten Vögel vorbildlich dokumentiert sind. Unsere Reise war zwar nicht in erster Linie eine ornithologisch geprägte Reise, dennoch waren Philipp und ich immerzu auf Ausschau nach einem Vogel. Das Spektiv hatten wir natürlich auch mit dabei und so gelangen uns auch, wenn auch nicht so viele, sehr schöne Beobachtungen, die ich -wenn auch nicht ganz so perfekt – im folgenden auflisten möchte.

Zuvor aber noch ein paar Reiseinformationen:

Anreise: Flug mit British Airways Frankfurt – London – Marrakesch mit Zwischenlandung in Casablanca

Mietwagen: Mitsubishi Pajero Vierrad-Antrieb (2 zusätzliche Sitze im Gepäckraum)

Flash Car, Marrakesch, Tel: 061.180876, (Zahlt man mit Kreditkarte, erhöht sich der Preis um ca. 5%)

 

Reiseführer: Erika Därr (2002) Agadir, Marrakesch und Südmarokko

Ellingham, Grisbrook, Mc Veigh: Marokko; Loose Verlag (2001)

Orni-Führer: Beschreibungen von Streese Browa et.al (12/97 – 01/98 sowie 02 – 03/01)

Gosney (1996) Finding Birds in Southern Marocco. Gostours.

Mache(1995) MAROKKO – Die besten Gebiete zur Vogelbeobachtung

Bestimmungsbücher: SVENSSON et al.: Der neue Kosmos Vogelführer

GENSBOL: Greifvögel

SAUER: Afrikanische Vögel (verzichtbar für Marokko)

Reiseroute:

27.09. Ankunft in MARRAKESCH, Unterkunft im Hotel Toulousain (Tel: 044.430033)

(Das Hotel liegt außerhalb der Medina, ist OK, wenngleich nichts Besonderes)

28.09. TIZI–n–TICHKA ; Piste über TELOUET nach AIT BEN HADDOU (201 km)

Unterkunft im Hotel de la Kasbah (Tel: 044.890302)

(das Hotel ist sehr schön, sauber und hat einen Pool wo das Frühstück mit fantastischem Blick auf Ait Ben Haddou serviert wird. Das Essen abends war gut)

                    (Die Piste ist sehr schlecht und nur mit Allradfahrzeug befahrbar Man muß damit rechnen kaum schneller als 15  km/h fahren zu können oft sind es                         noch weniger.                    

Wir haben ewig gebraucht. Nichts desto trotz ist die Strecke landschaftlich sehr schön und überall sieht man Orte mit schönen Lehmburgen. Besonders schön ist der Ort Telouet den wir aber mangels Zeit nicht geschafft haben, näher anzuschauen. Anstrengend ist es in den Dörfern, wo sofort sehr viele Kinder angerannt kommen und um Geld betteln. Es empfielt sich, eine große Tüte Bonbons dabeizuhaben, damit geben sie sich auch zufrieden. Sonst ist es schrecklich, Kinder manchmal 10 Minuten am Auto entlanglaufend zu haben. Geld haben wir nicht gegeben. Erstens stand in allen Reiseführern, dass dies dazu führt dass noch mehr gebettelt wird, außerdem hatten wir kaum einzelne Dirhams. Grundsätzlich empfielt es sich schon, immer genügend Kleingeld dabei zu haben.

Kurz vor der Passhöhe des Tizi n Tichka konnten wir sehr schön einen WÜSTEN-STEINSCHMÄTZER beobachten.

Neben der Piste Richtung Telouet (ca. 5 km nach dem Abzweig auf die Piste) sahen wir ein Päärchen von DIADEMROTSCHWÄNZEN

Ab und an waren entlang der gesamten Piste TRAUERSTEINSCHMÄTZER zu sehen

Im Flusstal zwischen Telouet und Ait Ben Haddou sahen wir sehr nah unseren ersten ADLERBUSSARD erst auf einem Baum sitzend dann fliegend – fantastisch!!

29.09. Besichtigung von Ait Ben Haddou welches wunderschön ist und an einem Qued liegt, der aber leider trocken war. Anschl. Weiterfahrt vorbei an QUARZAZATE, AGDZ durch das Tal des DRAA nach ZAGORA. (200 km)

Unterkunft dort im Hotel Kasbah Asmaa (Tel: 044.847241)

Das Hotel war fantastisch! Man fühlt sich erinnert an 1001 Nacht. Das Hotel selbst ist im Stil einer Kasbah erbaut, die Zimmer sind sehr sauber und angenehm. Es gibt einen Pool mit Palmen an dem das Frühstück serviert wird. Abendessen (gut) wird in großen Zelten serviert. Ein echtes Highlight!

Die Straßenverhältnisse sind gut, man kommt gut voran. Sehr schön die Fahrt durch das Tal des Draa entlang SARHRO. Überall viele Palmen, drumherum aber alles steinig und trocken. Der Fluß selbst ist auch nahezu völlig ausgetrocknet. Man hat uns erzählt, seit 4 Jahren habe es nicht mehr nennenswert geregnet. Als wir abends in Zagora waren, fielen zwar ein paar Tropfen, es war aber nicht mehr als der berühmte Tropfen auf dem im wahrsten Sinnen heißen Stein.

Nach Sonnenaufgang konnten wir im trockenen Bachbett bei Ait Ben Haddou einen SCHWARZRÜCKENSTEINSCHMÄTZER (1.W) identifizieren.

An anderer Stelle nahe der Lehmburg sahen wir einen Schmätzer, den wir zunächst für einen ISABELLSCHMÄTZER hielten. Es war eindeutig ein weibl. Vogel im 1. WK. Schwer zu entscheiden war, ob ein schmaler, angedeuteter Streif vor dem Auge eher als weißlich oder beige zu interpretieren war. Als wir kurze Zeit darauf eindeutig ca 100 m entfernt ein ad Männchen im Sommerkleid identifizierten entschieden wir uns aber doch anzunehmen, dass der Vogel zuvor ebenfalls ein „normaler" STEINSCHMÄTZER gewesen sein musste.

Sehr schön zu beobachten waren auch nah beim Dorf an einem Feld BLAUMERLEN.

Im Tal des Draa konnten wir südlich von Agdz einen SAHARASTEINSCHMÄTZER, eine WIESENWEIHE (JK) und SEIDENREIHER sehen. Außerdem zeigte sich auch ein WIEDEHOPF. Insgesamt hatten wir allerdings mit mehr Vögeln gerechnet. Nur selten sahen wir etwas fliegen oder sitzen.

In Zagora waren wir noch eine Weile mit dem Spektiv im bis auf ein paar kleine Pfützen ausgetrockneten Bett des Qued Draa sowie einer Palmenanpflanzung unterwegs. Hier konnten wir zu unserem Erstaunen auch nur wenige Vögel beobachten. Wir hatten deutlich mehr erwartet. Neben einigen GRAUBÜLBÜLS, (die übrigens auf unserer Reise überall anzutreffen waren) sahen wir 2 PALMTAUBEN, 1 GRAUREIHER sowie einen SCHWARZSTORCH (!), der – so nahmen wir an – wohl auf dem Zug war.

30.09. ZAGORA – AGDZ ; Piste über TASLA bis wir auf eine Asphaltstraße nahe dem

Tizi n Hamd el Rhomane gelangen; Weiter auf dieser Straße über TAZENAKHT, TALIOUINE nach AOULOUZ im Tal des SOUS. Weiterfahrt nach OULED BERRCHIL. (335 km)

Unterkunft dort im Hotel Palais Riad Hida (Tel: 048.531044)   

Das Hotel ist der ehemalige Palst eines Paschas, aufwendig und sehr schön restauriert und, wie das Hotel Kabah Asmaa ausgesprochen stilvoll. Der Palast liegt inmitten einer wunderschönen Gartenanlage mit Palmen und vielen Pflanzen. Auch hier gibt es einen großen Pool. Wir waren in kleinen Pavillons untergebracht. Die Betten waren –wie sonst auch in allen anderen Hotels – ausgesprochen gut. Alles war sehr sauber und stilvoll. Der Raum in dem gegessen wurde (das Essen war allerdings nicht besonders) erinnerte ein wenig an Räumlichkeiten der Alhambra.

Nach Sonnenaufgang sind wir noch mal im Bett des Qued Draa unterwegs gewesen. Zu sehen gab es wiederum nicht viele Vögel. U.a. konnten wir aber in einer Pfütze einen KAMPFLÄUFER beobachten. Außerdem ein paar PALMTAUBEN sowie einen GIRLITZ.

Die Piste ab Agdz ist gut befahrbar. Man kommt dort auch ohne Allrad gut durch. Die Orte liegen neben der Piste. Die Landschaft beeindruckte, war allerdings absolut trocken, teilweise sehr trostlos. Nur Steine, Sand Berge und Felsen. Anfangs stehen noch ein paar von ehemals vielen Palmen, die aber auch schon fast abgestorben sind. Unterwegs konnten wir einen RAUBWÜRGER (elegans) beobachten.

Ansonsten war bis auf einen SAHARASTEINSCHMÄTZER bis Tazenakht absolut nichts an Vögeln zu sehen.

Erst mit Beginn des Tales des Sous bei Aoulouz tauchten wieder mehr Vögel auf. Ab hier waren RAUBWÜRGER sehr häufig zu sehen. In Ouled Berrchil konnten wir vor Sonnenuntergang noch ein Paar RÖTELFALKEN, RÖTELSCHWALBEN, HAUSSEGLER, TURTELTAUBEN, einen TRAUERSCHNÄPPER sowie eine SAMTKOPFGRASMÜCKE beobachten.

                    01.10. TAROUDANNT – TIFNITE – TIZNIT – AGLOU PLAGE (225 km)

                     Unterkunft im Hotel Aglou Beach (Tel: 048.866196)

(Das Hotel ist sauber, allerdings nicht sehr stilvoll. Ein modernes Strandhotel. Das Abendessen war reichlich und ganz annehmbar. Endlich gab`s mal Fisch! Die Zimmer waren aber sehr gut und wir hatten eine Riesenterasse, von der man einen schönen Blick auf das Meer, den Strand und einen Brackwassertümpel hat, wo sich viele Limikolen tummeln. Von dieser Terrasse aus kann man mit dem Spektiv ganz wunderbar beobachten! Wir hatten vor, am nächsten Tag in den MASSA – NP zu fahren, der ca 60 km nördlich ist und hatten deshalb 2 Übernachtungen gebucht.)

Ab Ouled Berrchil nahmen die Beobachtungen deutlich zu. Kurz nach Sonnenaufgang waren wir vor dem Frühstück wie immer noch mal unterwegs und konnten nahe dem Hotel im Feld u.a. einen SENEGALTSCHAGRA beobachten. Außerdem sahen wir ca 20 TURTELTAUBEN in einem Baum, BUCHFINKEN (africana), BLUTHÄNFLINGE, GRÜNFINKEN, STIEGLITZE und eine ZAUNAMMER. Auch die am abend zuvor schon beobachteten RÖTELFALKEN zeigten sich und nicht zuletzt war auch ein RAUBWÜRGER nicht zu übersehen.

Eigentlich war ursprünglich geplant , über Tafraoute nach Aglou Plage zu fahren, da wir die Tage zuvor aber immer solange im Auto saßen und immer bedauerten vor Ort abends immer nur mehr wenig Zeit zu haben, entschlossen wir uns diesen sehr viel weiteren Weg, der noch dazu über viele Serpentinen durch`s Gebirge führte, doch nicht zu nehmen. Wir haben uns aber vorgenommen, beim nächsten Marrokko – Trip diese schöne Stadt nicht auszulassen!

Was den RAUBWÜRGER betrifft, nahmen die Beobachtungen im Soustal deutlich zu. Überall auf den Telefondrähten neben der Straße war er zu sehen.

Tifnite, ca 20 km südlich der Mündung des Sous gelegen, fuhren wir an, weil wir schon mal nach dem WALDRAPP Ausschau halten wollten. Es fing allerdings an, recht heftig zu regnen, dass wir das Auto nicht verlassen konnten. Den Waldrapp sahen wir denn auch nicht. Stattdessen aber mind. 6 TRIELE, die im Buschwerk nahe der Straße kaum auffielen. Philipp hatte sie mit seinen Adleraugen erspäht.

Weiter ging es gen Süden. Zwischen Tiznit und Aglou Plage konnten wir ebenfalls noch eine sehr schöne Beobachtung machen: Ein WÜSTENFALKE saß unweit auf einem Strommasten und ließ sich ausgiebig betrachten.

In Aglou Plage dann ein Höhepunkt: Beim Blick von der Hotelterrasse sahen wir einen ganzen Trupp schwarzer Vögel an dem Brackwassertümpel, der ein bisschen oberhalb zudem ziemlich vermüllt war. Ein Blick durch`s Spektiv schaffte schnell Gewissheit der ersten Vermutung: Es handelte sich tatsächlich um WALDRAPPE! Einen Trupp von mehr als 20 Vögeln konnten wir ausmachen. Schnell sind wir raus aus dem Hotel um näher ran zu kommen, was uns auch gelang. Wir waren begeistert! Man erzählte uns, dass die Waldrappe dort täglich erschienen um zu fressen. Tatsächlich sahen wir auch am nächsten Tag wieder welche um das Hotel herum. Besonders schön war, als drei von ihnen auf Masten unweit des Hotels flogen und dort eine ganze Weile saßen und sich das Gefieder putzten. Im Massa Nationalpark erzählte uns zudem ein Marokkaner, dass sich die Waldrappe doch in den letzten Jahren wieder gut erholt hätten. Er sprach von mehr als 400 Paaren, was sich für uns allerdings nicht nachprüfen ließ. Tatsächlich sahen wir aber auch am nächsten Tag im Massa NP 2 fliegende Trupps mit insgesamt über 60 Vögeln was uns sehr gefreut hat!

Nachdem wir die Waldrappe ausgiebig beobachtet hatten, sind wir noch zum Stand, um dort noch ein bisschen durch`s Spektiv zu schauen. Es war sehr lohnend: Wir sahen dort und an dem Brackwassertümpel u.a.: KORMORANE, SAND- und SEEREGENPFEIFFER, 5 SANDERLINGE, 2 STEINWÄLZER, ALPENSTRANDLÄUFER, BRUCHWASSERLÄUFER und ROTSCHENKEL. Am Strand zwischen einer großen Schar WEIßKOPFMÖWEN saßen zudem viele Seeschwalben, denen wir uns auch recht gut nähern konnten: Wir erkannten

16 ZWERGSEESCHWALBEN, ca. doppelt so viele BRANDSEESCHWALBEN, KÜSTENSEESCHWALBEN sowie eine RÜPPELLSEESCHWALBE. Letztere an dem schmalen langen gelben Schnabel! Zu guter letzt präsentierte sich noch ein KÜSTENREIHER, der zwischen den Felsen am Ufer stocherte. Die WALDRAPPE sahen wir schließlich auch noch einmal etwas vom Ufer weg im niedrigen Gestrüpp Nahrung suchend. WAS FÜR EIN TAG!!!

Dieser Ort ist zur Vogelbeobachtung u.E. geradezu ideal!

02.10. QUED MASSA NATIONALPARK

Für den heutigen Tag war ein Ausflug in den Qued Massa NP geplant. Bei dichtem Nebel fuhren wir morgens gegen 5.15 Uhr in Aglou Plage ab und waren ca 1 Std später in MASSA. Der Nebel hatte allerdings eher noch zugenommen, sodass wir, bevor wir zum Beobachten loszogen erst noch gemütlich in einem kleinen Cafe frühstückten. Erst gegen 7.45 Uhr lichtete sich langsam der Nebel, sodass wir dann losgingen. Wir parkten den Wagen am Eingang des Parks und liefen in Richtung Mündung. U.a. hatten wir folgende Arten:

KORMORAN (maroccanus) RALLENREIHER, SEIDENREIHER, SICHLER, WALDRAPPE (3 fliegende Trupps mit insgesamt ca. 60 Vögeln), LÖFFLER, ROSAFLAMINGOS, SPIESS-, LÖFFEL-, MARMEL- und KRICKENTEN,

5 FISCHADLER, STELZENLÄUFER, SICHELSTANDLÄUFER, ROTSCHENKEL, UFER- und PFUHLSCHNEPFEN, KÜSTEN- und TRAUERSEESCHWALBEN, PALMTAUBEN, RÖTELSCHWALBEN, DIADEMROTSCHWANZ, BRAUN- und SCHWARZKEHLCHEN, SAMTKOPFGRASMÜCKE, SEIDENSÄNGER, SCHWARZSTIRNWÜRGER, ORTOLANE und ZAUNAMMERN. Insgesamt konnten wir 55 Arten bestimmen.

Außerdem sahen wir auch eine WASSERSCHILDKRÖTE!

Unterwegs begegnete uns ein Marokkaner, der anbot, uns noch Rennvögel zu zeigen, was wir erfreut annahmen. Leider dachte ich nicht daran vorher einen Preis zu vereinbaren, da er am Ende, nach ca. einer Stunde, die wir aber überwiegend im Auto von uns saßen, dreist 70 Euro haben wollte. Ich gab ihm 20, denke das war sicher mehr als genug, dennoch war er knurrig. Zeigte einmal mehr wie wichtig es doch ist, gleich einen Preis auszuhandeln, um von dem „not much" am Ende nicht böse überrascht zu werden.

Aber wir sahen insgesamt 4 Rennvögel, was uns sehr gefreut hat, weil es doch nicht einfach ist, die gut getarnten Vögel zu entdecken.

Wir sind anschließend zurück nach AGLOU PLAGE, haben dort ein wenig ausgeruht um anschließend nach TIZNIT zu fahren. Wieder waren etliche WALDRAPPE zu sehen. Auf der Fahrt nach TIZNIT sahen wir doch tatsächlich auch noch einen RENNVOGEL. In TIZNIT haben wir ein bisschen die Stadt angeschaut (weniger lohnenswert) und sind dann im HOTEL de PARIS sehr gut essen gewesen.

Zurück in AGLOU PLAGE hatten wir einen fantastischen Sternenhimmel!

03.10. AGLOU PLAGE – AGADIR – CAP RHIR – SIDI KAOUKI (280 km)

In SIDI KAOUKI lebten zu der Zeit meine Cousine und ihr Ehemann Gabriele und betrieben dort ein hübsches kleines Hotel: Die Auberge de la Plage (Tel.: 00212.44.476600; Inzwischen hat das Hotel  den Besitzer gewechselt. Ist aber nach wie vor sehr zu empfehlen!

web site: Das Hotel und die Zimmer sind einfach, aber sehr gemütlich eingerichtet und sauber. Die Küche ist italienisch geprägt, sehr abwechslungsreich und ebenfalls zu empfehlen. Das Meer hat dort sehr hohe Wellen, sodass Surfer dort häufig sind. Die Strände sind aber keinesfalls überfüllt. Wir waren dort insgesamt eine knappe Woche.

Zum Vogelbeobachten sind zum einen interessant der QUED KSOB, ca. 15 km nördlich, kurz vor ESSAOUIRA (einer sehr schönen Hafenstadt) und zum anderen der QUED TIDZI, ca. 2 km südlich von SIDI KAOUKI. An letzterem waren wir häufig mit dem Spektiv unterwegs und konnten einige schöne Beobachtungen machen.

In AGLOU PLAGE war ich vor dem Frühstück noch unterwegs. Dort konnte ich noch einen TURMFALKEN, SANDERLINGE, ALPENSTRANDLÄUFER, FLUSSUFERLÄUFER,ROTSCHENKEL, einen REGENBRACHVOGEL und etliche TRAUERSTEINSCHMÄTZER beobachten. Auf dem Weg nach SIDI KAOUKI hatten wir u.a. die folgenden Beobachtungen:

1 ADLERBUSSARD (nahe MASSA)

7 KOLKRABEN (2 nördlich AGADIR; 5 nördlich TAMRI)

1 STEINADLER (nördlich TAMRI)

Die Küste zwischen AGADIR und dem Cap RHIR ist felsig und landschaftlich sehr beeindruckend.

04.10.bis 09.10. In dieser Zeit waren wir in SIDI KAOUKI, haben gebirdet, waren am Strand, waren öfters in ESSAOUIRA, waren in  HA DRAA auf dem dortigen Kamelmarkt und haben eine Tour in die Berge südöstlich von SIDI KAOUKI unternommen. Dazu die folgende Zusammenfassung:

Am QUED KSOB waren wir 2x zum Beobachten. Dort sahen wir am 5.10. früh morgens seht viele ELEONORENFALKEN fliegen. Am beeindruckendsten aber waren 25 Ex. die gemeinsam auf einem verdorrten Baum saßen, bevor einer nach dem anderen abflog. Die Vögel kommen von der ILE de MOGADOR vor ESSAOUIRA, wo sie in großer Zahl brüten. Wir hatten eigentlich vor, uns mit dem Boot rüberfahren zu lassen, was aber nicht ganz einfach ist. Rein formal benötigt man eigentlich eine Genehmigung, weshalb wir zur Hafenpolizei gegangen sind. Der Polizist meinte aber, die Genehmigung dauere sehr lange, weil verschiedene Behörden zustimmen müssten und sei alles andere als sicher. Wir sollten einfach ein Boot mieten und mit dem Kapitän vereinbaren, dass er uns kurz an Land gehen lässt. Natürlich hatte er auch gleich einen Bootsbesitzer (SAID) an der Hand, der uns fahren würde („very cheap"!)

Problem sind allerdings die oft hohen Wellen. Nur an Tagen, wo das Meer eher ruhig ist, wird man wirklich rübergefahren.

Nachdem wir aber die vielen ELEONORENFALKEN am QUED KSOB gesehen haben, noch dazu sehr aus der Nähe, haben wir auf eine Inselbootsfahrt verzichtet. Man kann aber von der Mündung des QUED KSOB mit dem Spektiv auch einigermaßen gut auf die Insel schauen, wenn klare Sicht ist. Am 7.10. haben wir auf der uns zugewandten Seite mehr als 100 ELEONORENFALKEN gezählt!

Ansonsten sahen wir am 5. und 7. 10. am QUED KSOB u.a. die folgenden Arten:

SEIDENREIHER, SPIESSENTE, FLUSS- und SANDREGENPFEIFFER, ALPENSTRAND- und WALDWASSERLÄUFER, ROT- und GRÜNSCHENKEL, UFERSCHNEPFE, LACH-, WEISSKOPF- und HERINGSMÖWEN, WIEDEHOPF, EISVOGEL, BRAUNKEHLUFERSCHWALBEN, DIADEMROTSCHWANZ, STEINSCHMÄTZER, BRAUN- und SCHWARZKEHLCHEN, GRAU- und TRAUERSCHNÄPPER, RAUBWÜRGER und SENEGALTSCHAGRA.

Am QUED TIDZI waren wir täglich mindestens 1x. Dort haben wir etliche beringte Vögel gesehen:

1 LÖFFLER

1 FLAMINGO (JK)

6 KORALLENMÖWEN

Es gelang uns, alle Ringe abzulesen! Wir denken, die Vögel sind alle in der DONANA beringt worden, weshalb wir die Daten dort hin gemeldet haben Leider gibt es bisher noch keine Rückmeldung von dort.

Darüber hinaus konnten wir am QUED TIDZI u.a. die folgenden Beobachtungen machen:

ZWERGTAUCHER, SEIDENREIHER, KÜSTENREIHER (?) GRAUREIHER, ROSAFLAMINGO, SPIESSENTE, LÖFFELENTE, MARMELENTE, KNÄKENTE, FISCHADLER, TURMFALKE, BLÄSSRALLE, SANDREGENPFEIFFER, SEEREGENPFEIFFER, SANDERLING, ALPENSTRANDLÄUFER, SICHELSTRANDLÄUFER, ZWERGSTRANDLÄUFER, BRUCHWASSERLÄUFER, WALDWASSERLÄUFER, FLUSSUFERLÄUFER, ROTSCHENKEL, GRÜNSCHENKEL, GROSSER BRACHVOGEL, BEKASSINE, WEISSKOPFMÖWE, HERINGSMÖWE, HAUBENLERCHE, THEKLALERCHE, BRAUNKEHLUFERSCHWALBE, SCHAFSTELZE, GRAUBÜLBÜL, DIADEMROTSCHWANZ, BRAUNKEHLCHEN, SCHWARZKEHLCHEN, AMSEL, ORPHEUSGRASMÜCKE, SAMTKOPFGRASMÜCKE, SCHILFROHRSÄNGER, GRAUSCHNÄPPER, TRAUERSCHNÄPPER, ROTKOPFWÜRGER, RAUBWÜRGER, BUCHFINK, GRÜNFINK.

Außerdem gibt es dort auch WASSERSCHILDKRÖTEN.

Direkt am Strand von SIDI KAOUKI sahen wir u.a.:

AUSTERNFISCHER, SANDREGENPFEIFFER, SEEREGENPFEIFFER, SANDERLING, STEINWÄLZER, ROTSCHENKEL, GROßER BRACHVOGEL, REGENBRACHVOGEL, WIEDEHOPF, WENDEHALS, GRAUSCHNÄPPER.

 

Insgesamt konnten wir 115 Arten bestimmen, 28 davon waren für uns Erstbeobachtungen!!!

Noch ein paar Tips zu ESSAOUIRA:

Gut Fisch essen kann man in der Nähe vom Hafen, wo hintereinander mehrere Fischstände aufgebaut sind. Man kann die Fische direkt aussuchen (Preis aushandeln nicht vergessen!) und dann werden sie direkt gegrillt und können gegessen werden. Sehr gut haben wir auch gegessen im KM 5, ein von außen sehr unscheinbares Restaurant, an dem man normalerweise vorbeifahren würde. Innen ist es aber ausgesprochen schön, es hängen sehr interessante Kunstwerke an den Wänden und das Essen ist excellent. In Essaouira haben wir zudem das Restaurant Le Grande Large entdeckt. Dort hat es uns ebenfalls gut gefallen. In der Stadt kann man gut einkaufen, wobei man immer handeln sollte. Klappt allerdings im Gegensatz zu Marrakesch nicht immer, weil manche Händler doch relative Festpreise haben. Wir haben sehr hübsche kleine Ölbilder und Aquarelle erstanden. In Essaouira sind viele Künstler ansässig – überall findet man kleine Galerien.

Den Kamelmarkt in Ha Draa Sonntag morgens sollte man ebenfalls nicht versäumen. Es empfielt sich aber, früh da zu sein (am Besten schon um 8.00 Uhr) weil sonst der Tierverkauf schon vorbei ist.

09.10. bis 11.10.   SIDI KAOUKI – MARRAKESCH ( 200 km)

Unterkunft im Hotel Jnane Mogador (Tel: 00212.44.426323)

Das Hotel ist sehr schön, die Zimmer sind sauber und liegen um einen Innenhof (die meisten haben keine Fenster nach außen). Frühstück wird auf der Dachterrasse serviert, die Lage ist sehr zentral, ca. 2 Minuten zu Fuß vom Djeema el Fnaa entfernt, d.h. ein Auto benötigt man dort nicht, die meisten interessanten Ziele im Stadtbereich kann man zu Fuß erlaufen. 

Zu Marrakesch nur so viel:

Die Stadt ist einfach unbeschreiblich fantastisch! Sollte man nicht versäumen sich anzuschauen. Die Suks im Bereich des Altstadtviertels „La Kasbah" fanden wir übrigens noch beeindruckender als die weitaus größeren Suks zwischen dem Djeema el Fnaa und der Medersa Ben Youssef. Mich haben außerdem die Saadier – Gräber sehr fasziniert.

                    11.10. Rückflug über Casablanca (Zwischenstop) und London nach Frankfurt.

 

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